Die Europäische Kommission hat eine Strategie für emissionsfreie Mobilität vorgelegt und der Bundesrat hat sich wie wir GRÜNE dafür ausgesprochen, ab dem Jahr 2030 nur noch PKW neu zuzulassen, die nicht fossile Energien verbrennen.
Die ökologische Modernisierung des Verkehrssektors und der Ausbau von Bus, Bahn, Mitfahrzentralen und Carsharing sind große Chancen für Unternehmen und Beschäftigte, für Verbraucher*innen und deren ökologische Rucksäcke, für Klima, Umwelt und Gesundheit. Wir erkennen, dass Unternehmen außerhalb von Deutschland und Europa die Nase beim Thema emissionsfreie Mobilität und bei Innovationen vorn haben.
Daher schlagen wir GRÜNE vor, schon jetzt auch für LKW, Busse, Baumaschinen, Nutzfahrzeuge, Schiffe, Traktoren, Hubschrauber und Flugzeuge verbindliche Schritte zu erneuerbaren Antrieben zu vereinbaren. Dadurch haben Mittelstand und Industrie die Möglichkeit, sich frühzeitig auf entsprechende Entwicklungen einzustellen und nicht von diesen überlaufen zu werden. Der Ausstieg aus der klimafeindlichen und gesundheitsschädlichen Verbrennung fossiler Rohstoffe ist auch in diesen Bereichen technisch machbar, er ist klimapolitisch unerlässlich und industriepolitisch enorm wichtig für ganz Europa.
Wir setzen auf jährlich angepasste Zulassungsquoten zur schrittweisen Reduzierung der fossilen Mobilität mit dem Ziel, dass LKW, Busse, Baumaschinen, Nutzfahrzeuge, Traktoren und Schiffe spätestens ab dem Jahr 2032 nur noch mit erneuerbaren Antrieben neu zugelassen werden. Hintergrund dafür ist auch die Lebenserwartung der Fortbewegungsmittel: Liegt diese beispielsweise bei für Schiffe niedrig angesetzten 25 Jahren, so würden im Jahr 2032 in Betrieb genommene Schiffe noch bis zum Jahr 2057 laufen und dabei klima- und gesundheitsschädliches Schweröl verbrennen. Länger geht nicht, wenn noch etwas Eis an den Polen und Gletschern übrig bleiben und der Meeresspiegelanstieg zumindest verlangsamt werden soll.
Wir setzen uns dafür ein, dass ab 2040 ausschließlich Schiffe mit erneuerbaren Antrieben deutsche Binnengewässer befahren dürfen, diese Regelung kann gerne europaweit übernommen werden. In allen Häfen sind die Schiffe durch Landstromanschlüsse mit Elektrizität zu versorgen. Schweröl ist deutlich höher zu besteuern.
Ab 2050 dürfen nur noch Schiffe mit erneuerbaren Antrieben europäische Gewässer anlaufen. Spätestens bis dann ist ein kompletter Flottenaustausch realistisch machbar.
Jährlich angepasste Zulassungsquoten sollen dafür sorgen, dass spätestens ab 2035 Flugzeuge und Hubschrauber nur noch erneuerbar betrieben neu zuzulassen werden. Schließlich wäre es auch in diesem Bereich etwa durch erneuerbar erzeugten Wasserstoff oder nachhaltig produziertes Bio-Kerosin möglich, sich klimafreundlicher fortzubewegen als dies bisher bei der fossilen Kerosin-Verbrennung der Fall ist. Liegt die Nutzungszeit der Flugzeuge beispielsweise bei 20 Jahren, so würden im Jahr 2035 in Betrieb genommene fossile Flugzeuge noch bis zum Jahr 2055 klima- und gesundheitsschädlich fliegen. Länger geht nicht, wenn noch einige Korallen in den überhitzten Meeren und möglichst viele Tierarten übrig bleiben sollen.
Erneuerbare Treibstoffe sind zertifiziert nachhaltig herzustellen und zu verwenden.
Um Ausflaggungen und Umgehungen zu verhindern, streben wir gerade hinsichtlich der vielen im internationalen Verkehr eingesetzten Schiffe und Flugzeuge eine Regelung auf europäischer Ebene an.
Die Zulassung im Luftverkehr wird ohnehin von der EASA als Flugsicherungsbehörde der Europäischen Union geregelt. Wir Grüne gehen mit der schrittweisen Ausweitung der sauberen Mobilität vom PKW auf LKW, Busse, Baufahrzeuge, Schiffe, Hubschrauber und Flugzeuge nur den nächsten logischen Schritt für Klima-, Arten-, Lungenschutz und nachhaltige Arbeitsplätze.
Neuste Artikel
Unterstützung der Landwirtschaft anstatt Ausverkauf an die Agrarindustrie
Zur gestrigen Rede des deutschen Bauernpräsidenten Joachim Rukwied auf dem deutschen Bauerntag in Cottbus sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein: „Der deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied verweigert erneut einen zukunftsfähigen Weg für die Landwirtschaft. Stattdessen fordert er die Rücknahme der für die Transformation der Landwirtschaft notwendigen Maßnahmen. Wer sich so gegen Umweltschutz, mehr…
Herzlich Willkommen zurück, Silke Schneider! Viel Erfolg Aminata Touré!
Zur Nachfolge von Monika Heinold sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein: „Dass Monika Heinold ihr Amt Ende Juli niederlegt, ist für uns ein echter Einschnitt. Ich freue mich, dass wir in großem Einvernehmen mit Dr. Silke Schneider eine ideale Nachfolge für das Amt der Finanzministerin gefunden haben. Sie bringt alles mit, was…
Danke, Monika! Für uns geht eine Ära zu Ende.
Zur Ankündigung von Monika Heinold, sich Ende Juli aus ihren Ämtern zu verabschieden, erklärt Anke Erdmann, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein: „Wenn Monika Heinold Ende Juli gehen wird, endet für uns eine Ära. Seit die GRÜNEN 1996 in den Landtag eingezogen sind, war Monika dort ununterbrochen eine wichtige grüne Stimme – erst als Abgeordnete,…
Ähnliche Artikel
Klimaschutz
Klimaschutz gehört in unsere Verfassung
Zur Berichterstattung über die Ablehnung der Verankerung des Klimaschutzes in der Landesverfassung sagt der Vorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, Steffen Regis: Der Schutz des Klimas ist die politische Aufgabe unserer Zeit. Das wissen auch CDU und FDP. Umso unverständlicher ist es, dass sie dennoch dem Klimaschutz nicht den Platz einräumen wollen, den er verdient…
Klimaschutz
Die Klimakrise ist eine existentielle Bedrohung für uns alle
Zur Berichterstattung über die von Schüler*innen der #fridaysforfuture-Bewegung aufgestellten Forderungen sagt der Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Steffen Regis: Die Schüler*innen der #fridaysforfuture-Bewegung sind echte Klimaschutz-Profis. Wissenschaftlich fundiert zeigen sie die richtigen Ziele auf. Und sie haben Recht: Die Klimakrise ist eine existentielle Bedrohung für uns alle, eine ambitioniertere Klimaschutzpolitik seit Jahren überfällig. In Schleswig-Holstein…
Klimaschutz
LPT 24.03.19 – Klimaschutz in die Verfassung!
Der Landesparteitag möge beschließen: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein setzen sich dafür ein, Klimaschutz als Staatszielbestimmung und damit als Handlungsauftrag an den Staat in den Verfassungen des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes zu verankern. Begründung Die Verfassung eines Staats ist sowohl Grundlage staatlichen Handelns als auch Spiegel des gesellschaftlichen Wertekonsenses. Verfassungen ermöglichen es uns, Gesetzgebung auf ihre Vereinbarkeit…