Die Möglichkeit, religiöse Symbole selbstbestimmt zu tragen oder auf sie zu verzichten, zeichnet eine weltoffene und liberale Gesellschaft aus. Die große Mehrheit der Muslim:innen in Deutschland sieht die Vollverschleierung nicht als religiöses Gebot. Aber diese Entscheidung treffen die individuellen Grundrechtsträgerinnen, also die Frauen selbst, und niemand anderes für sie.
Burka und Niqab können Ausdruck eines patriarchalen, frauenfeindlichen Gesellschaftsbildes sein, das wir ablehnen. Keine Frau soll sich gegen ihren Willen verschleiern müssen. Wir betonen unsere Ablehnung jedweder fundamentalistischen Auslegung des Islams und jedes Zwangs zur Vollverschleierung.
Ein Verbot der Vollverschleierung in Bildungseinrichtungen, das über bisherige Verbote in öffentlichen Einrichtungen hinausgeht, würde allerdings nur das Problem der Unterdrückung verschlimmern, bereits bestehende Abhängigkeiten verstärken und die betroffenen Frauen noch mehr in die Unsichtbarkeit drängen. Die Situation der betroffenen Frauen würde nicht verbessert, sondern verschlechtert werden.
Statt auf verfassungsrechtlich fragwürdige, kaum durchsetzbare Verbote, setzen wir deshalb auf Radikalisierungsprävention und konsequente rechtliche Sanktionen gegen verfassungsfeindliche Vereins- und Gruppenstrukturen.
Frauen, die sich aus Zwang und patriarchalen Machtstrukturen lösen wollen, erfahren unsere Unterstützung und erhalten Zugang zu besonderen Beratungsangeboten. Als feministische Partei zielen unsere Maßnahmen gegen die Verursacher:innen von Unterdrückung und gegen Diskriminierungsstrukturen. Wir unterstützen Frauen, statt uns gegen sie zu stellen und die von Unterdrückung Betroffenen weiter zu isolieren.
Wir betonen, dass Bildung seit jeher Schlüssel zu Emanzipation und Aufklärung ist. Ziel aller unserer Maßnahmen muss daher sein, Opfer von Unterdrückung und patriarchalen Strukturen den Weg zu Bildungseinrichtungen und die Teilhabe am offenen und öffentlichen Diskurs auch weiterhin zu ermöglichen.
Unabhängig von der Diskussion um Burka und Niqab lehnen wir jedweden Versuch, Frauen über Kleidungsvorschriften in bestimmte Rollen zu drängen, entschieden ab.
Neuste Artikel
Für ein Europa, das wir stärken, damit es uns alle schützt.
Gemeinsam mit unserer Bundesvorsitzenden Ricarda Land und unserem Europa-Kandidaten Rasmus Andresen sind wir auf unserem Parteitag am 5. Mai in die Europawahl 2024 gestartet. Klima schützen. Europa zusammenhalten. Am 9. Juni GRÜNE wählen. Dazu finden Sie nachfolgend Stimmen unseres Landesvorsitzenden, unseres Europakandidaten sowie unserer Bundesvorsitzenden. Dazu sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein:…
Machen, was zählt – von Grünen Regierungserfolgen und harten Kompromissen in Bund und Land.
Sowohl im Land als auch im Bund sind wir GRÜNE in Regierungsverantwortung in unterschiedlichen Koalitionen. Auf unserem Landesparteitag am 4. Mai haben wir in einer Generaldebatte mit Mandatsträger*innen und Basismitglieder zurückgeblickt, welche Grünen Erfolge wir in den letzten Jahren und Monaten verbuchen konnten, aber auch ehrlich geschaut, wo wir harte Kompromisse eingegangen sind. Dazu nachfolgend…
Landesparteitag Mai 2024 Livestream
Der Landesparteitag ist das oberste beschlussfassende Organ des Landesverbandes. Er diskutiert und fällt Beschlüsse über die GRÜNE Politik in Schleswig-Holstein. Der erste Landesparteitag 2024 findet am Wochende des 4. und 5. Mai in Neumünster statt. Anträge Hier findet ihr das Online-Portal Antragsgrün für Anträge und Bewerbungen. Du kannst nicht vor Ort dabei sein? Hier gelangst…
Ähnliche Artikel