Die Berichte über die Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Bundestag im Auftrag des Bundestags, sowie den gestern veröffentlichten Greenpeace Ostsee-Report kommentiert der Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, Steffen Regis:
Beide Studien zeigen, dass unsere heimische Landwirtschaft mit riesigen Problemen zu kämpfen hat. Zu viele Tiere produzieren zu viel Gülle, die zusammen mit zu viel Nährstoffdünger im Boden, in den Flüssen und schließlich in der Ostsee landet. Wie Greenpeace belegen kann, sind die Küstengewässer der Ostsee in einem insgesamt fatalen Zustand.
Wir müssen die Nährstoffflut eindämmen und wirksame Maßnahmen gegen die weitere Eutrophierung der Ostsee und den Rückgang der marinen Artenvielfalt ergreifen. Das Meer vor unserer Haustür ist in echter Gefahr. Die Bildung von sauerstofffreien Totzonen, in denen das Leben von Fischen und Pflanzen gefährdet ist, ist nur das deutlichste Indiz für den schlechten Zustand der Küstengewässer. Der nachgewiesene Eintrag von Pestiziden, multiresistenten Keimen und Tierarzneimittelrückständen zeigt deutlich, dass insgesamt zu viel Mist in unserer Ostsee landet.
Der Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft führt über die grundlegende Reform der europäischen Agrarsubventionen. Eine neue EU-Kommission muss zu einem Wandel der gemeinsamen Agrarpolitik kommen, statt am kaputten System herumzudoktern. Ursula von der Leyens vage Aussagen einer „Modernisierung“ enttäuschen hierzu bislang auf voller Linie. Die aktuelle Förderpolitik führt zu einem „wachse oder weiche“-Prinzip mit ökologisch und ökonomisch fatalen Folgen. Unser gemeinsames Interesse muss sein, eine Landwirtschaft zu ermöglichen, die im Einklang mit Tieren, Böden, Gewässer und dem Klima funktioniert und gleichzeitig Erträge auch für kleine bäuerliche Betriebe sichert.
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