Bonuszahlungen: Rechtlich ok, moralisch fragwürdig

Die Vorstände der Deutschen Bahn sollen trotz der maroden Zustände des Schienennetzes und nicht eingehaltenen Zielen Bonuszahlungen in Millionen Höhe erhalten.

Dazu sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender:

„Bei der Deutschen Bahn kann jede*r derzeit zum Zeitreisenden werden und um 16.00 Uhr noch entspannt den 14.00 Uhr-Zug erreichen.

In einer Lage, in der Bahnfahren zu einer Lotterie geworden ist und Passagiere niemals wissen, ob ihr Zug fährt und ob sie dann überhaupt einen Sitzplatz bekommen, ist es verantwortungslos und respektlos, sich als Vorstand Bonuszahlungen in Höhe von 5 Millionen Euro zu genehmigen. Die Bahn erzürnt jeden Tag aufs Neue die Menschen, die auf einen verlässlichen Transport angewiesen sind. Die Bonuszahlungen suggerieren nun, dass der Vorstand dieses Problem gar nicht sieht. Bei einer solchen Ignoranz schwindet das Vertrauen der Menschen in die Bahn nur noch mehr. Ich empfehle dem Vorstand der Bahn, die Bonuszahlungen nicht nur weiter aufzuschieben, sondern ganz auf sie zu verzichten. Das Festgehalt ist üppig genug. Die Vorstandsmitglieder der Deutschen Bahn dürfen sich bei Andreas Scheuer bedanken, der die rechtliche Grundlage für Bonuszahlungen auch bei Minderleistungen geschaffen hat. Die Ampelkoalition hat dafür gesorgt, dass das in Zukunft nicht mehr möglich ist und dafür bin ich dankbar.“

Nr. 027.23 vom 11.12.2023
 

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