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Hochschulpolitik

FAQ – Wie geht es weiter mit dem Lehramt in Schleswig-Holstein?

  • Wer zwei Sek-II-Fächer an der Europauniversität Flensburg studiert, kann auch weiterhin Lehrer*in an einem Gymnasium werden – daran ändert sich nichts.
  • Das Lehramt in Flensburg wird künftig wieder „Lehramt an Gemeinschaftsschulen“ und an der CAU Kiel „Lehramt an Gymnasien“ heißen.
  • Die Europauniversität wird künftig auch das Fach „Darstellendes Spiel“ auf Sek-II-Niveau anbieten.

Wie weit ist die Änderung des Lehrkräftebildungsgesetzes gerade?

Der Gesetzesentwurf der Regierung wurde am 7. September in den Landtag zur ersten Lesung ein. Damit beginnt jetzt die Debatte im Landtag, wo wir auch alle Akteure*innen, wie Lehrkräftevertretungen, Präsidien der Hochschulen und die Studierendenvertretungen, anhören werden.


Welche Lehrämter werden abgeschafft bzw. neu geschafft?

Seit der Reform des Lehrkräftebildungsgesetz von 2014 wurde das „Sekundarschullehramt“ geschaffen. Dadurch wurden sowohl Lehrkräfte für Gemeinschaftsschulen, als auch für Gymnasien ausgebildet. Jetzt gibt es ein „Lehramt für Gemeinschaftsschulen“ an der Europa-Universität-Flensburg und ein „Lehramt für Gymnasien“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Wer in Flensburg allerdings zwei Fächer auf Sekundarstufe-II-Niveau studiert, ist weiterhin auch eine Lehrkraft für Gymnasien und kann unverändert an Gymnasien unterrichten. Der Vorbereitungsdienst findet weiterhin gemeinsam statt.
Wer ein Fach auf Sekundarstufe-I-Niveau studiert, wird Lehrkraft für Gemeinschaftsschulen, da es keine Gymnasien ohne Oberstufe gibt. Bei zb Mangelfächern ist es aber weiterhin an Gymnasien zu unterrichten.


Was verändert sich zudem in der Lehrer*innenausbildung?

Die Europa-Universität Flensburg wird künftig auch Lehrkräfte für das Fach Darstellendes Spiel auf Sekundarstufe II-Niveau ausbilden. Die dafür erforderliche Professur mit Ausstattung werden wir zur Verfügung stellen. Als Kombinationen sind Sekundarstufe I/Sekundarstufe I-, Sekundarstufe I/Sekundarstufe II- oder Sekundarstufe II/Sekundarstufe II-Fächer zulässig.


Gibt es eine Veränderung bei den anderen Lehrämtern?

Nein.


Kann ich jetzt nur noch unter „bestimmten Bedingungen“ an einem Gymnasium unterrichten, wenn ich in Flensburg zwei SEK-II-Fächer studiert habe?

Nein. Diese Behauptung stimmt nicht. Wer zwei SEK-II-Fächer in Flensburg studiert hat, kann an die gleichen Schulen gehen, wie Studierende aus Kiel.


Gibt es Änderungen beim Praxissemester?

Nein.


Verändert sich das Referendariat?

Nein. Der Vorbereitungsdienst dauert weiterhin 18 Monate. Für den Sekundarstufe II-Bereich endet die Ausbildung im Vorbereitungsdienst gemeinsam statt. Für die Gemeinschaftsschullehrerinnen und -lehrer mit Sekundarstufe I- Fächern wird ein getrennter Vorbereitungsdienst durchgeführt.


Wie werden die Studiengänge heißen?

Das Sek-I-Lehramtsstudium in Flensburg wird ein „Lehramt für Gemeinschaftsschulen“, das Sek-II-Lehramt in Kiel ein „Lehramt für Gymnasien“. Wer aber in Flensburg zwei Fächer auf Sek-II-Niveau studiert, wird auch weiterhin eine Lehrkraft an Gymnasien werden können.


Wie ist es zu diesem Kompromiss gekommen?

Dieser Kompromiss ist das Ergebnis schwieriger Verhandlungen. Die Europauniversität Flensburg wird hier und an anderer Stelle in ihrem Profil gestärkt. Dies war für uns ein wichtiger Punkt in den Verhandlungen. Der genaue Wortlaut kann im Koalitionsvertrag auf Seite 27 nachgelesen werden.


Was ist anders zu bisherigen Reformen?

Das Lehramt wird nicht wie in den letzten Jahren zum zigsten Mal einer breiten Reform unterstellt, es wird im Wesentlichen lediglich in den genannten Punkten geändert. Mit der Reform von 2014 wurden auch ein stärkerer Fokus auf Inklusion und Heterogenität in der Lehrkräfteausbildung gesetzt, dies hat sich als richtig erwiesen und wird auch nicht geändert. Die beiden Universitäten, Lehrende und Studierende haben ihre Studiengänge in den letzten Jahren in einem intensiven Prozess überarbeitet. Heute funktionieren die Lehramtsstudiengänge besser denn je und es gibt weder von Seiten der CAU noch aus Flensburg den Wunsch nach strukturellen Veränderungen. Es gibt keinen Anlass für große Ankündigungen, Rückabwicklungen oder Kehrtwenden. Die jetzt kommenden Änderungen sind ziemlich deckungsgleich mit dem, was Grüne bereits aus der Opposition heraus 2012 gefordert hatten.


 

 

 

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