Zur heutigen Erklärung des Rücktritts und Parteiaustritts des aktuellen Landesvorstands der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Schleswig-Holstein:
„Wir bedauern den Schritt des Landesvorstandes der GRÜNEN JUGEND in Schleswig-Holstein, die Partei und die Jugendorganisation zu verlassen, sehr. Uns ist es wichtig, dass die GRÜNE JUGEND ihre politischen Anliegen einbringt und ihre Schwerpunkte in die Partei hineinträgt. Die GRÜNE JUGEND war nach unserer Auffassung die einflussreichste Jugendorganisation in Schleswig-Holstein der letzten Jahre.
Wir sind ein bisschen überrascht, weil wir die GRÜNE JUGEND hier in Schleswig-Holstein immer sehr miteinbezogen haben, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen und ihre Themen in die Partei hineinzubringen. Dass einige GJ-Mitglieder nun aber das Gefühl haben, ihre Anliegen an anderer Stelle besser in politische Handlungen umzusetzen, ist vollkommen legitim. Sie hinterlassen eine starke GRÜNE JUGEND hier in Schleswig-Holstein, mit der wir auch weiterhin eng und gerne zusammenarbeiten werden. Unser Angebot steht, die GRÜNE JUGEND in dieser schwierigen Phase bei der Neuaufstellung zu unterstützen.“
Dazu ergänzt Mayra Vriesema, Stellvertretende Landesvorsitzende und GJ-Koordinatorin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Schleswig-Holstein:
„Ich teile den Weg einiger GJ-Mitglieder nicht. Die AfD hat enorme Zugewinne bei den aktuellen Landtagswahlen gehabt. Eine weitere Zersplitterung der politischen Linken in Deutschland ist deswegen falsch. Der Kampf für eine gerechte Gesellschaft, in der Vermögende richtig besteuert werden und niemand in Armut leben muss, wird weiterhin das Anliegen der GRÜNEN JUGEND bleiben. Für diesen Kampf ist die Jugendorganisation der GRÜNEN weiterhin genau der richtige Ort. Die GRÜNEN brauchen in Zeiten schwieriger Regierungsbündnisse die kritische Haltung der GRÜNEN JUGEND mehr denn je.“
Jasper Balke, GJ-Mitglied und Landtagsabgeordneter von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Schleswig-Holstein fügt hinzu:
„Mich bewegt dieser Schritt des Bundes- und nun auch meines Landesvorstands sehr. Ich kann den Schritt inhaltlich nachvollziehen, in der Problemanalyse sind wir dicht beieinander. Doch der Weg ist absolut falsch und dem Anliegen nicht dienlich. Es ist falsch und absurd zu glauben, einem gesellschaftlichen Rechtsruck mit einer weiteren Aufspaltung des linken Lagers entgegentreten zu können.
Als ehemaliger Landessprecher und Mitglied der GRÜNEN JUGEND ist mir gut in Erinnerung, wieviele Positionen der Mutterpartei wir in den letzten Jahren aktiv mitgestalten konnten. Heute erlebe ich in der parlamentarischen Arbeit, wie immer wieder ebendiese Beschlüsse in die Realität umgesetzt werden.
Ich bedauere deshalb zutiefst, dass viele ehemalige Mitstreiter*innen nun zu dem Schluss gekommen sind, ihren Weg außerhalb der bestehenden Strukturen weiter zu gehen. Denn damit wird es für viele gute Ideen unwahrscheinlicher, am Ende tatsächlich Realität zu werden. Wir brauchen in so vielen Bereichen unseres Alltags einen Systemwechsel, den die GRÜNE JUGEND schon immer richtigerweise betont – für den es zuletzt aber immer parlamentarische Mehrheiten braucht.
Die GRÜNE JUGEND war und ist eine selbstbewusste Jugendorganisation, die sich weiterhin als Korrektiv für progressive Politik in ihrer Mutterpartei und der Gesellschaft einsetzt. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Selbstverständnis durch die Rücktritte einiger Mitglieder nicht verloren gehen und die GRÜNE JUGEND weiterhin die notwendigen Veränderungen auch innerhalb der Partei vorantreiben wird.
An diesem Prozess werde ich mich aus Überzeugung beteiligen.“
Presseinformation Nr. 019.24 / 29.09.2024
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