Die Landesregierung hat heute vorgestellt, welche Maßnahmen für einen besseren Ostseeschutz sie ergreifen möchte, u.a. soll der Naturschutz in sechs Gebieten deutlich verstärkt werden.
Dazu sagt Anke Erdmann, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein:
„Der Ostsee geht es schlecht, das wissen alle. Gerne hätten wir einen zweiten Nationalpark in Schleswig-Holstein auf den Weg gebracht, denn der steht für großräumigen Schutz, hohe Aufmerksamkeit und gilt als Tourismusmagnet. Die CDU hat diese Option noch vor Ende des Konsultationsprozesses im letzten Herbst vom Tisch genommen. Aber durch die intensive Debatte im letzten Jahr ist auch deutlich geworden, wie breit grundsätzlich die Akzeptanz für Meeresschutz in Schleswig-Holstein verankert ist. So hat sich die gemeinsame Suche nach einem Maßnahmenpaket in der Koalition gelohnt, wir danken vor allem der konstruktiven Hartnäckigkeit von Minister Goldschmidt mit seiner Umweltstaatssekretärin Günther.
Wir freuen uns über ein Aktionspaket mit 16 Maßnahmen und vor allem über eine Flächenkulisse von 12,5 Prozent, in dem die Natur Vorfahrt hat. Sechs Gebieten mit knapp 400 Quadratkilometer bieten einen wichtigen Schutzschirm für die Ostsee.
Für die Ostseefischer brauchen wir neue Perspektiven, unabhängig von den dramatisch schlechten Fischbeständen. Unser Nachbar Mecklenburg-Vorpommern hat z.B. das Berufsbild der Sea-Ranger entwickelt, als „Förster der Meere“ bietet das eine neue Erwerbsperspektive zu Wasser.
Auch die Überdüngung der Ostsee muss dringend reduziert werden. Und so ist es ein weiteres wichtiges Ziel, dass die Landesregierung bis Ende des Jahres gemeinsam mit der Landwirtschaft bis zum Jahresende fest vereinbaren will, wie die Nährstoffeinträge in den nächsten fünf bzw. zehn Jahren um jeweils 10 Prozent sinken werden.
Vor uns liegt ein tragfähiger Kompromiss, vor der Landesregierung eine Menge Arbeit, denn die fängt jetzt erst richtig an.“
Presseinformation Nr. 008.24 / 19.03.2024
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