Gemeinnützigkeit von eSport anerkennen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein verstehen unter eSport das wettbewerbsmäßige Spielen von Videospielen am Computer, der Konsole oder anderen Geräten unter menschlichen Gegnerinnen und Gegnern. Bei mehr als 30 Millionen Menschen, die in Deutschland Computer oder Konsolen regelmäßig auch zum Spielen nutzen, sehen wir die Notwendigkeit, auch die gesellschaftliche Akzeptanz und Anerkennung des eSports als Gesellschaftskultur weiter zu steigern.

Zur Steigerung des Organisationsgrades im eSport und damit auch zur Professionalisierung fordert BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, den eSport als gemeinnützig anzuerkennen. Damit sollen die Vereine unter anderem von weniger Bürokratie gegenüber den Behörden, steuerlichen Erleichterungen sowie Zugang zu kommunalen Räumen profitieren.

Die Strukturbildung, Professionalisierung und die Erhöhung des Organisationsgrades im eSport können so dazu beitragen, Angebote der Suchtprävention und der Medienpädagogik frühzeitiger, niedrigschwelliger und unmittelbarer auch direkt zu den Spieler*innen zu bringen.

Wir begrüßen es, dass sich mit dem eSports-Bund Deutschland e.V. (ESBD) auch ein Fachverband zur Repräsentation des organisierten eSports und seiner Sportler*innen gegründet hat. Damit ist den eSport-Vereinen auch die Möglichkeit gegeben, sich im Verband zu organisieren, Regelwerke für Wettkämpfe bundesweit einheitlich zu gestalten, sowie die Trainer*innen-Ausbildung einheitlich und professionell zu organisieren.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein fordern Landtagsfraktion und Landesregierung daher auf, sich weiterhin für eine Stärkung des eSports auch in Schleswig-Holstein einzusetzen. Zu diesem Zweck soll u.a.

  • auch in den kommenden Jahren fortlaufend ein Beitrag zur Förderung von eSport-Vereinen, zur Förderung der Trainer*innen-Ausbildung sowie von Medienpädagogik- und Suchtpräventions-Programmen geleistet wird;
  • die Förderrichtlinie eSport beibehalten und über ihre bisherige Laufzeit hinaus verlängert werden;
  • organisierte und „traditionelle“ Sportvereine dazu ermutigt werden, Kooperationen mit dem organisierten eSport zu knüpfen (etwa im Bereich des Ausgleichssports. Der Prävention und Gesundheitsförderung, etc.)
  • eine Reform des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags herbeigeführt werden, um einen effektiven und konsistenten Jugendschutz auch im Bereich des eSport zu gewährleisten
  • unabhängige und kostenfreie Beratungsstellen zum Umgang mit Diskriminierungen im eSport (z.B. Hate Speech, Cybermobbing, etc.) gefördert werden

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Beschlossen auf dem digitalen Landesparteitag am 01.11.2020