Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein „Frauenthema“

Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25.11.2018 sagt die Landesvorsitzende von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein, Ann-Kathrin Tranziska:

„Dieses Jahr fallen der Tag und somit auch die Aktion ‚Gewalt kommt nicht in die Tüte‘ auf einen Sonntag, den traditionellen Brötchenholtag. Ein guter Zufall, der dazu führen wird, die Nummer des Frauennotfalltelefons mit den Sonntagsbrötchen in sehr viele Haushalte zu tragen. Leider ist das auch weiterhin bitter nötig.

An unseren Frauenhäusern in Schleswig-Holstein sehen wir, wie viele Frauen von häuslicher Gewalt betroffen sind. Die vorhandenen Plätze für Frauen und ihre Kinder reichen bei weitem nicht aus, um allen Frauen Schutz zu bieten.“

Dazu ergänzt die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, Aminata Touré:

„Erst diese Woche hat Bundesfrauenministerin Franziska Giffey Zahlen veröffentlicht, die deutlich machen, dass das Bedauern über Gewalt gegen Frauen nicht ausreicht. Wie kann es sein, dass in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch häusliche Gewalt stirbt? Ich erwarte Maßnahmen aus der Bundespolitik, die uns Frauen gegen Gewalt vor Männern schützen.

Alle Ressorts müssen da zusammenarbeiten, es ist kein alleiniges ‚Frauenthema‘. Alle Politiker*innen sollten es als massives Problem wahrnehmen und sich dafür einsetzen, dass Frauen vor Gewalt geschützt werden. Meiner Meinung nach muss das Thema eine größere Rolle in der Frage der inneren Sicherheit spielen.

Wir müssen massiv in Präventionsarbeit investieren und das gerade an Schulen. Das ist das A und O, um gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen, in denen Frauen weniger Wert beigemessen wird als Männern. In Schleswig-Holstein setzen wir die Istanbul-Konvention um, die Maßnahmen bereithält, um Gewalt gegen Frauen einzudämmen. Wir haben die Frauenhausplätze temporär ausgeweitet und 6,3 Millionen Euro in die Sanierung von Frauenhäusern investiert. Das ist gut, aber nicht genug. Wir werden uns als Jamaikakoalition mit dem Thema weiterhin intensiv auseinandersetzen und diesem gesellschaftlichen Zustand mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln den Kampf ansagen müssen, damit Frauen in Sicherheit leben können. Alle politischen Ebenen müssen da Hand in Hand arbeiten.“