BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch eine Förderung passgenauer Betreuungsangebote für Kinder weiter zu stärken. Davon unabhängig setzen wir uns auch dafür ein dass Arbeitgeber*innen familiengerechte Arbeitszeiten anbieten. Denn die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bedeutet auch genügend Zeit für Familien, die sie gemeinsam verbringen können. Die Betreuungszeiten der Kinder könnten dadurch besser zu den Arbeitszeiten der Eltern passen. Eltern mit Berufen im Schichtdienst wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf so erleichtert, ohne dass sie durch Randzeiten-Nutzung einen finanziellen Nachteil haben. Durch diese Anpassung wird für viele Familien eine Betreuung nur durch Eltern und KiTa bzw. Tagespflegeperson erst möglich und stressige Doppellösungen müssen nicht mehr in Anspruch genommen werden. Kindern gibt das eine stabile und verlässliche Betreuungsumgebung und Tagesstruktur. Familien gewinnen so mehr Zeit miteinander. Hierzu werden finanzielle und rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen, die es den Trägern in den Kommunen erleichtern, entsprechende Angebote zu schaffen, z.B.:
- Die Gebühren für Kinderbetreuung sollen sich an einem Stunden-Modell ausrichten, nicht nach den Uhrzeiten der Betreuung, damit die beruflich notwendige Inanspruchnahme von Früh- und Spätdiensten keinen finanziellen Nachteil im Vergleich zu anderen Familien bedeutet.
- Für Kitas, die für Kinder Übernachtungsmöglichkeiten bieten, muss es eine geänderte Maximalstundenzahl pro Woche geben, weil die Nachtschlafzeiten anders zu bewerten sind. Dieses könnte zum Beispiel durch eine Änderung der Maximalstundenzahl geregelt werden: Von derzeit 50h pro Kind und Woche auf eine Maximalstundenzahl von 217h pro Kind und Monat (Die durchschnittliche Stundenzahl pro Monat bleibt in etwa gleich, es wird aber eine flexible Verteilung der Stunden über den Monat ermöglicht). Auch könnte man die Schlafzeiten in der Nacht aus der Berechnung herausnehmen.
- Die Tagespflegepersonen sollen für flexible Betreuungsangebote frühmorgens, abends und nachts eine Prämie erhalten, um diese attraktiver zu machen.
- Vorantreiben der gesellschaftlichen Akzeptanz von Fremdbetreuung während der Arbeitszeit der Eltern auch zu bisher ungewöhnlichen Uhrzeiten durch eine öffentlichkeitswirksame Kampagne. Letztere sollte u.a. Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern (z.B. Dänemark, Frankreich etc.)enthalten, in denen das Thema selbstverständlicher diskutiert wird.
- Die Förderung von Kooperationen zwischen Kita-Trägern/Kindertagespflegepersonen und Wirtschaftsunternehmen. Letztere sollen sich an der Finanzierung qualitativ hochwertiger und bedarfsgerechter Betreuungsangebote beteiligen.
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