Geschichtsvergessen und menschenverachtend: Linnemanns Forderung nach einem Register für psychisch Erkrankte ist ein fatales Signal

Carsten Linnemann, Bundesgeneralsekretär der CDU, hat gestern, am 30.12.2024, dem Deutschlandfunk ein Interview gegeben, in dem er sich für die Schaffung eines Registers für psychisch erkrankte Menschen ausgesprochen hat.

Dazu sagt Gazi Freitag, Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein:

“Carsten Linnemanns Vorschlag eines Registers für psychisch Erkrankte ist nicht nur historisch ignorant sondern auch einfach menschlich unfassbar indiskutabel. Er diskriminiert und stigmatisiert damit fast 20 Millionen Menschen allein in Deutschland und bedient sich an Maßnahmen, die alte Mechanismen der Ausgrenzung und Entmenschlichung wieder aufleben lassen. Die Umsetzung dieses Vorschlags würde gezielt Diskriminierung fördern, Persönlichkeitsrechte aufheben und Menschen potentiell von der Gesellschaft isolieren.

Ich empfehle Herrn Linnemann dringend einen Besuch in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Dort kann man lernen, wozu ein solches Register führen kann. Es ist einfach extrem geschichtsvergessen und in Zeiten wie diesen grob fahrlässig, wieder ein zentrales Register für psychisch erkrankte Menschen zu fordern.”

Presseinformation Nr. 030.24 / 31.12.2024