Tierschutz – Für das Wohl der Tiere in Landwirtschaft und Haushaltung

Tierschutz ist ein zentrales Anliegen der GRÜNEN. Tierschutz beinhaltet selbstverständlich auch, Tieren unnötiges Leid zu ersparen. Nicht erst durch die Änderung bzw. Erweiterung des Grundgeset- zes um das Staatsziel Tierschutz sind wir dazu verpflichtet, Tiere in Ihrer Mitgeschöpflichkeit zu ach- ten und ihnen vermeidbare Leiden, auch bei der Schlachtung, zu ersparen.

Aber Tierwohl ist noch mehr. Die Wahl von geeigneten Rassen und ein Umsteuern in der Zucht sind notwendig. Statt Höchstleistung muss Lebensleistung und somit die Gesundheit der Tiere im Mittelpunkt stehen. Das führt auch zu einer Reduktion des Medikamenteneinsatzes. Der vorbeugende Einsatz von Antibiotika und die Anwendung von Reserve-Antibiotika (Medikamente, die für die Behandlung von Menschen gegen resistente Keime zurückgehalten werden) muss unterbunden werden.

Zunehmend fordern Verbraucher*innen gute Haltungsbedingungen für Tiere. Mit dem Gutachten des wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung zur Zukunft der Nutztierhaltung wurden unsere langjährigen Initiativen bestätigt: Eine bessere Tierhaltung ist dringend geboten.

Wir setzen uns für den weiteren Ausbau der tierartgerechten und bedürfnisorientierten Nutztierhaltung ein und fördern die Umstellung auf eine tierfreundliche ökologische Landwirtschaft.

Kastenstände für Sauen sowie ganzjährige Anbindehaltung bei Rindern gehören ebenso verbannt wie Schnabelkürzen und Schwanzamputationen. Das betäubungslose Kastrieren von Lämmern, Kälbern und Ferkeln muss beendet werden. Wir werden uns für eine anspruchsvolle Nutztierhaltungs- verordnung für Milchkühe, Bullen und Puten einsetzen.

Auslauf und Weidehaltung sollten bei allen Tierhaltungen vorangebracht werden. Wir unterstützen Landwirt*innen dabei, ihre Stallungen für mehr Platz pro Tier und das Tierwohl umzubauen. Für offene Stallsysteme sind tragfähige Lösungen im Baugenehmigungsverfahren zu finden.

Bei den Haustieren unterstützen wir die bundesweite Registrierung von Hunden und Katzen in einem Haustierregister. Der illegale Welpenhandel sowie der Internethandel und die Verkaufsbörsen von allen Heimtieren, insbesondere der Terrarientiere, sollte in derzeitiger Form unterbunden werden. Bei Tieren im sozialen Einsatz wollen wir einen entsprechenden Sachkundenachweis etablieren.

Immer mehr Tiere werden in Tierheimen abgegeben oder ausgesetzt. Tierheime sind zunehmend in Ihrer Existenz gefährdet. Wir werden uns für eine ausreichende Finanzierung der Tierheime einsetzen.

Wir machen uns auf Bundesebene dafür stark, dass keine Wildtiere im Zirkus auftreten dürfen. Die beschlossene Bundesratsinitiative gilt es umzusetzen. Auf landeseigenen Flächen werden wir keine Zirkusse mit Wildtieren zulassen und mit den Kommunen ausloten, wie sie den Tierschutz vor Ort verbessern können.

Weniger Tierversuche an den Hochschulen und Universitäten in Schleswig-Holstein – das ist unser Vorhaben. Wir setzen uns stattdessen für den Ausbau alternativer Methoden ein. Studierenden, die aus ethischen Gründen die Durchführung von Tierversuchen ablehnen, darf deswegen nicht ihr Abschluss verwehrt werden. Die Genehmigungsverfahren für Tierversuche müssen überarbeitet werden.